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"Extra-Solare" Sommer-Astronomie
oder "Blaue Zirren"
21. August 2015

Wir hatten Besuch aus Landgraaf zu unserem monatlichen Astrotreffen. Birgit, Math, Olaf, Jörn und Heiko tauschten sich über die letzten astronomischen Aktivitäten aus. Math zeigte uns noch bei Tageslicht den knappen Halbmond mit seinen Feldstecher mit Spiegel auf einem Stativ. Von dieser Art der Montierung, im Weiteren Spiegelstativ genannt, wurde von allen bewundert, denn sie erlaubt eine bequeme Beobachtung und ist leicht zu transportieren.

Olaf holte sich Tips von Jörn zu sinnvollen Belichtungszeiten für Digitalspiegelreflexkamera auf EQ3. Denn er hatte sich vorgenommen, Sternfeldaufnahmen von der Kassiopeia zu probieren. (Kann man auch mit kleiner Brennweite den Eulen-Cluster schön ablichten?)

Einen groben Eindruck vom Himmelsgeschehen lieferte Stellarium. Objekte im Sternbild Schwan (fast im Zenit) sind derzeit gut zu beobachten. Dann ging es auf zum Beobachtungsplatz. Die Meteorologen von Wetteronline hatten einen wolkenfreien Himmel ab 21:00 h bis in die zweite Nachthälfte, mit Temperaturen bis 15 °C vorhergesagt. Calsky gab gleiche Temperaturen an, suggerierte jedoch diesige Prophezeiungen. Bereits gegen 20:00 h war der Himmel fast wolkenfrei.


Beobachtung mit Feldstecher

Math und Edmar am Feldstecher mit Spiegelstativ


Neben den "nähergelegenen", solaren Objekten: Saturn, Mond, Satelliten und ein paar Sternschnuppen lagen die Objekte der Begierde außerhalb unseres Sonnensystems. Höhepunkte waren sicherlich: Asterismen in den Ferngläsers mit bis zu 3.5° Gesichtsfeld, NGC 7789 mit 32 mm Okular, Blauer Schneeball, Cirrus Nebel und Helix-Nebel mit OIII-Filter.

Ein großes Gesichtsfeld bietet einfach einen guten Überblick, wodurch großflächige Objekte erst ihren Reiz bekommen. Der blaue Schneeball wird schon mit 54x als PN erkennbar und schreit nach hoher Vergrößerung mit 368 mm Objektivdurchmesser, da er so hell ist (rein subjektiv hat er sich in meine Netzhaut "gebrannt"). In dieser Nacht wurden mit 250x die schönsten Bilder erkannt, 330x war schon zu viel des Guten.

In der zweiten Nachthälfte offenbarten die zwei Hauptteile des Cirrusnebel ihre ganze Pracht mit deutlichen Strukturen (scharfe Abgrenzung zum Hintergrund mit Fäden und Bändern). Der Helix-Nebel (wird im Deutschen Museum in München als Ringnebel in der Leier "verkauft") stand gegen 2:00 h im Meridian. Auf Anregung von Math haben wir uns um etwa 1:30 h auf die Suche gemacht und das "Prachtstrück" nach etwa 5 Minuten Suche gefunden. Recht groß, recht schwach und einige Hintergundsterne mit OIII-Filter.

Bei der Belichtungsreihe auf den Eulen-Cluster ist es übrigens bei einer reinen Übung geblieben. Offensichtlich war die Nachführung nicht vernünftig justiert. Schade, aber kein Wunder, wenn das Equipment zu selten genutzt wird.

Zum Ende der Beobachtung hatten wir etwa 11 °C und wenig Wind, also fast eine T-Shirt-Nacht.

Heiko und Olaf

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