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Betonsäule

In diesem Artikel möchte ich den Bau meiner Betonsäule für die Aufnahme einer CAM-Montierung (EQ5) erklären. Ich übernehme natürlich keine Verantwortung für Schäden durch das Nachbauen. Zuerst einmal solle man folgende Dinge besorgen:

  1. Ein Kanalrohr 20 cm Durchmesser, 2 m lang (ca. 28,- EUR)
  2. Zwei Außensteckdosen
  3. Schrauben und dazu passende Messingdübel
  4. Leerrohr
  5. Beton (mind. 5 Säcke à 40 kg)
  6. Armierungen (insgesamt 12 Meter)
  7. Erdkabel
  8. Gewindestangen
  9. Winkel
  10. Plexiglasplatte in ca. 25x25 cm Größe, Kompass
  11. Holzlatten, Holzplatte ca. 25x25 cm

Den Adapter habe ich bei Stefan Schimpf gekauft: Astro-Mechanik. Der Adapter weist neben der Aufnahme vier Gewindestangen auf, die am unteren Ende miteinander verbunden sind. Der Zapfen für die Montierungsaufnahme muss nach Norden weisen und befindet sich in einer Linie zwischen dem Mittelpunkt der Adapterplatte und einem der vier Gewindestangen.

Nun sucht man sich einen geeigneten Platz aus, der einerseits keinen direkten Lichteinfall aufweist und anderseits einfach zu erreichen ist. Wenn man den eigenen Garten nutzt, sollte man unbedingt vorher mit seinem Partner sprechen – hier gibt es unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der Ästhetik! Sind diese Vorarbeiten erledigt, geht es los. Wir beginnen mit dem Rohr, welches erst vorbereitet wird, um es anschließend einzubetonieren.

Zuerst wurde das Kanalrohr auf ca. 150 cm gekürzt, sodass später ca. 1 m aus dem Boden ragen (das wurde außen markiert, damit man beim Einsetzen die ungefähre Höhe einhält). Am unteren Ende habe ich zwei Gewindestangen um ca. 90° quer eingesetzt und festgeschraubt, damit das Rohr im Beton fixiert ist. Anschließend wurden die Steckdosen an das Rohr angebracht und von innen mit den Messingdübel versehen. Somit kann man die Steckdosen später einfach abschrauben und ersetzen, falls nötig. Die Steckdosen habe ich gleich verkabelt und das Kabel mit dem Leerrohr versehen, welches am unteren Ende mit den inneren Teilen der Gewindestangen verbunden wurde. Weiterhin habe ich einen Winkel außen angebracht, an welchem man später eventuell eine Auflage befestigen kann. Auch hier wurden die Schrauben innen mit Messingdübel versehen. Das Ergebnis ist in den ersten drei Bildern zu sehen:

Blick von oben in das Kanalrohr
Blick von oben in das Kanalrohr

Steckdosen und Winkel
Steckdosen und Winkel

Gesamtansicht von außen
Gesamtansicht von außen

Anschließend wurde an dem späteren Standort ein ca. 50 cm tiefes Loch ausgehoben, wobei hier aufgrund der Bodenbeschaffenheit (Fels nach 10 cm) das Loch nicht tiefer gegraben werden konnte. Nachdem das Loch ausgegraben wurde, habe ich gleichzeitig noch einen Kabelkanal für die Stromzuleitung gegraben.

Grabungen
Grabungen

Die Säule wurde in das Loch auf einen Stein gesetzt, damit das Leerrohr seitlich herausschauen konnte. Über den Kabelkanal wurde das Kabel Richtung Steckdose gelegt. Armierungsstangen habe ich U-förmig gebogen und von unten in das Rohr eingefügt, sodass ein U-Schenkel seitlich in das Loch ragte. Zwei Armierungsstangen habe ich tief in den Fels eingeschlagen, um eine Verbindung zwischen Fundament und Felsen herzustellen. Anschließend wurde um das Rohr eine Gitterbox gestellt und das Rohr wurde über Holzlatten und Klemmen senkrecht fixiert. Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch wenn man später Schrägstellungen ausgleichen kann, sollte man schon jetzt auf eine exakte Positionierung achten. Man kann anstelle der Gitterbox auch eine Konstruktion aus Holz bauen, welche das Rohr hält.

Fixiertes Rohr
fixiertes Rohr

Dann ist Beton in das Loch und in das Rohr eingeschüttet worden, wobei das Rohr nur bis zur Höhe das Fundaments gefüllt wurde. Dann sollte man einige Tage warten, bis der Beton vollständig ausgehärtet ist. Anschließend kann man die Haltekonstruktion entfernen.

Nun kommt der wichtigste Teil - die exakte Positionierung des Adapters im Rohr. Wie schon oben erwähnt, muss der Aufnahmezapfen des Adapters genau nach Norden zeigen, damit später die Montierung nur noch über ihre Stellschrauben fein justiert werden braucht. Da der Aufnahmezapfen in einer Linie zwischen dem Mittelpunkt und einer der vier Gewindestangenmuttern liegt, braucht man "nur" dafür sorgen, dass die Mitte der Gewindestangenmutter nach Norden zeigt. Hier sollte man sich im Klaren sein, dass die spätere Feinjustierung nur noch geringe Abweichungen ausgleichen kann. Um schon vorab eine exakte Positionierung zu gewährleisten, habe ich mir deshalb eine Schablone aus Plexiglas gebaut, welche man auf das Rohr legen kann. Die Schablone weist eine erste Linie auf, welche die Nord-Süd-Richtung markiert. Auf diese Linie wird ein Kompass gelegt, der möglichst eine durchsichtige Platte aufweist. Hier hat sich ein Kompass für die Kartennutzung bewährt. Den Kompass habe ich auf dem Plexiglas mit Tesafilm fixiert, sodass die Nadel bei Nord-Süd-Ausrichtung exakt über der ersten Linie liegt. Genau durch das Zentrum des Kompasses verläuft eine zweite Linie rechtwinkelig zur ersten Linie. Beide Linien sollten jeweils zwei vom Mittelpunkt gleich entfernte Markierungen aufweisen, welche zueinander die Entfernung entsprechend des Rohrdurchmessers aufweisen. Damit wird sichergestellt, dass die Nord-Süd-Ausrichtung durch die Rohrmitte verläuft.

Schablone
Schablone

Legt man nun die Schablone auf das Rohr, sodass die Markierungen auf den Linien mit der Kante des Rohrs übereinstimmen und stimmt die Kompassnadel mit der ersten Linie überein, so markiert man am Rohr beide Schnittpunkte mit dieser ersten Linie. Man sollte das Ganze ca. 5-Mal durchführen, um Fehler möglichst auszuschließen.

Anschließend habe ich die Adapterplatte durch eine dicken Holzplatte ersetzt, welche die entsprechenden Bohrungen für die vier Gewindestangen aufweist. Auf dem Holzbrett habe ich eine Nord-Süd-Richtung durch zwei gegenüberliegende Bohrungen markiert. Anschließend habe ich Beton in das Rohr eingefüllt und das Holzbrett mit den Gewindestangen eingesetzt. Dabei habe ich aufgepasst, dass die Markierungen am Rohr mit der Nord-Südachse der Holzplatte stimmt. Hier sollte man exakt arbeiten und auch darauf achten, dass alle Gewindestangen gleichlang aus der Holzplatte ragen und möglichst senkrecht zueinander stehen. Zwischen Oberkante des Rohrs und der Adapterplatte sollten ca. 10 cm Platz sein. Ist der Beton angezogen, sollte man möglichst zügig den Beton bis oben auffüllen und die Holzplatte durch den Adapter ersetzen => fertig!

Adapter auf der Säule mit Nord-Markierung am Rohr
Adapter auf der Säule mit Nord-Markierung am Rohr

Anschließend sollte man einige Tage warten, bis der Beton ausgehärtet ist. Dann kann man alle Schrauben fest anziehen und die Adapterplatte nivellieren. Die Montierung wird aufgesetzt und eingenordet. Bei mir war der Polarstern sofort im Polsucher zu sehen - Glück gehabt! Hat man sich trotzdem vermessen, sollte man die Adapterplatte um 180° gedreht aufsetzen und eine neue Bohrung für den Adapterstift anbringen. Das ist dann doch recht aufwändig.

Betonsäule mit CAM
Betonsäule mit CAM

Jörn

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