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Erste H-Alpha Bilder

In den letzten Wochen habe ich meine ersten H-Alpha Bilder der Sonne mit einem Lunt LS60 und einer Canon EOS 450D gemacht.

Visuell zeigt ein Lunt LS60 mit seiner Öffnung von 60 mm schon erstaunliche Details. Diese Details auch photographisch festzuhalten, ist gar nicht so einfach.

Die Brennweite von nur 500 mm bildet die Sonne leider nur sehr klein ab. Zur Brennweitenverlängerung können Telekonverter, Barlowlinsen oder die Okularprojektion eingesetzt werden.

Die folgende Aufnahme ist ohne Nachführung mit einer Televue-Barlow-Linse x2 am 20.4.2011 entstanden. (Für eine höhere Auflösung bitte auf das Bild klicken.)

2199 und 2204

Das Bild zeigt, dass bei einer Brennweite von f=1 m die Sonne noch nicht formatfüllend ist. Die Detailauschnitte stammen aus dem original JPG und sollen zeigen, wieviel Information die Aufnahme schon enthält.

Visuell kann man die Protuberanzen und die Details der Sonnenoberfläche genau so sehen.

Photographisch hat man das Problem, dass die Protuberanzen etwa 10 mal längere Belichtungszeiten erfordern als die Sonnenoberfläche.

Das obenstehende Bild ist daher eine Überlagerung von zwei Aufnahmen. Die Belichtungszeiten der Aufnahmen waren 1/30 s und 1/500 s bei ISO=1600.

Als Bildverarbeitungssoftware habe ich Photoshop eingesetzt. Das gleiche Ergebnis erzielt man aber auch mit der freeware GIMP. Bei der Bildverarbeitung habe ich mich auf die folgenden Schritte beschränkt:

  1. Anpassung des Tonwertumfang
  2. Schärfen mit "Unscharf maskieren"

Größere Brennweitenverlängerung

Ab einer Brennweitenverlängerung von x4 (f=2 m) wird die Sonne formatfüllend. Ohne Nachführung wird es jetzt schwierig, mehrfach den gleichen Bildausschnitt zu treffen.

Mit der höheren Brennweite nehmen auch die Belichtungszeiten und damit die Gefahr von Unschärfe durch Seeing und die Erddrehung zu. Versuche mit einer Barlowlinse x5 haben gezeigt, dass ich ohne Nachführung nicht mehr an Details herausholen konnte.

Die folgenden Aufnahmen sind am Morgen des 22.4.2011 (Karfreitag) mit einer EQ6 entstanden. Meine EQ6-Montierung steht fest ausgerichtet auf einer Säule. Die genaue Ausrichtung ist aber relativ unkritisch. Beim transportablen Einsatz einer Montierung reicht die Ausrichtung mit Kompass und Winkelmesser.

Als Brennweitenverlängerung habe ich zwei Televue Barlowlinsen x5 und x2 (f=5 m) eingesetzt. Hier muss jeder selber ausprobieren, ob die gleichzeitige Verwendung von zwei brennweitenverlängernden Systemen optisch noch zu vertreten ist. Hier beginnt auf jeden Fall der Einsatzbereich der Okularprojektion.

Die nachfolgende Bilder sind wieder eine Überlagerung von jeweils zwei Aufnahmen. Die Belichtungszeiten der Aufnahmen waren 1/8 s und 1/30 s bei ISO=1600.

2272 und 2274
(Für eine höhere Auflösung auch hier auf die Bilder klicken.)

2280 und 2283

Sonnenobservatorium Kanzelhöhe

Hier noch ein interessanter Link zum Sonnenobservatorium Kanzelhöhe in Österreich. Hier kann man sich die Sonne live im H-Alpha-Licht ansehen! Das Bild wird alle 10 s aktualisiert.



Abschließend noch der Hinweis, dass bei der Sonnenbeobachtung unbedingt geeignete Filter zum Einsatz kommen müssen!

Für die Beobachtung im Weißlichtbereich kann ich hier die Baader-Sonnenfolie empfehlen.

Viel Spaß bei der Beobachtung der Sonne.

Uwe

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